Der Kelim Teppich – ein Weltprodukt aus Asien
Wohl kaum ein globaler Exportschlager ist so dezent und gleichzeitig vielseitig wie der Kelim Teppich. Dabei ist der Kelim Teppich die Urform der Teppiche, die erst nach dem Export aus der westasiatischen Steppe in die restliche Welt ihre weiteren Formen fanden. Kelim bedeutet soviel wie orientalische Teppiche und Wandbehänge. Dieser Klassiker erfährt gerade ein wahres Comeback. Kaum verwunderlich: Die Farben leuchten, begeistern durch ihre Tiefe und robuste Wärme, der Teppich fügt sich geschmeidig in jedes moderne Interieur ein und besticht dabei durch seine zeitlose Optik. Moderne sowie klassische kelim teppiche bestellen, die der traditionellen Webmethode entsprechen, lassen sich bei Trendcarpet bestellen. Doch wie kommt es, dass ein Werkzeug für Nomaden die Welt im Sturm erobern konnte – lange bevor überhaupt an eine Form der Globalisierung zu denken war?
Von den Steppen Afghanistans in die Welt
Kelim Teppiche haben ihren Ursprung im Iran, Afghanistan und dem Kaukasus. Nomadenstämme webten die praktischen Unterleger bereits vor hunderten von Jahren. Der Zweck der einfachen Webkunst lag in seiner praktischen Anwendbarkeit. Er diente als Sitzmatte, Staubfänger in Zelten, als Satteldecke, Wandschmuck oder Türbehang. In den kleinen Zelten der Nomaden herrschte oft bittere Kälte, die von den frostigen Böden herrührte. Ein Teppich ersetzte Bett und Stuhl, die beide zu lästig als Gepäckstücke gewesen wären. So webten die Frauen der Nomadenstämme unablässig aus der Wolle ihrer Schafe Teppiche. Schnell entstanden darin Muster, die jedem Teppich eine individuelle Note gaben. Das Flachgewebe war einfach zu produzieren und konnte sogar mit thematischen Mustern verziert werden, etwa mit einem Widderkopf als Symbol für Jagd und die Naturverbundenheit der umherziehenden Völker.
Globaler Export noch vor der Globalisierung
Schnell brachten die Nomadenstämme, die ja von Natur aus mit vielen fremden Völkern Handel trieben, ihre Teppiche nach Zentral- und Ostasien. Besonders in China waren die kunstvoll gewebten Teppiche sehr beliebt. Es sollte allerdings etwas dauern, bis die flach gewebten Schmuck- und Haushaltsstücke ihren Weg in den Westen fanden.
Da in Europa Möbelstücke wie Tische, Stühle und Betten genutzt wurden, war die Nutzung eines Teppichs nicht so naheliegend wie in Asien, wo sich große Teile des häuslichen Lebens am Boden abspielen. Trotzdem war der Teppich in der frühen Neuzeit ein beliebtes Accessoire. Das lag an seiner Fähigkeit, Staub und andere Partikel einzufangen, die man einfach vor der Tür ausklopfen konnte. Auch dämmte der Teppich die Wärme in kleinen Häusern und verlieh jedem Zimmer eine persönliche Note. So konnte der Kelim Teppich schnell den Westen für sich gewinnen und seinen Eroberungsfeldzug fortsetzen. Bis heute sind Kelim Teppiche ein beliebtes und modisches Accessoire, das durch seine elegante und zeitlose Optik zu überzeugen weiß.